Im Kino gewesen, Cronenberg geguckt. COSMOPOLIS: Letztlich ein Thesenfilm, der einen mit allerhand Metaphorik über die Abgründe der postkapitalistischen Gesellschaft belehrt. Spektakulär die Strech-Limousine, die raumschiffgleich durch die Straßen des apokalyptischen New York gleitet. Eine Reise ins Reich der Kindheit, als es noch eine Heimat beim Friseur nebenan gab. Oder auch ziemlicher Erbauungskitsch von einer besseren, emotionalen Welt inmitten der bösen, kalten Finanzwelt.
Die echten Abgründe tun sich auf im Trailer, der vor COSMOPOLIS lief: BAVARIA. Ein Bayern-Film, der aus Hubschrauberperspektive „eine Traumreise“ unternimmt. Ist das wirklich wahr? Oder ist das doch nur ein wahnsinnig geschickter Werbestreifen für M-Strom, Hallo München, die tz oder die Abendzeitung? Illustration der CSU-Botschaft „Laptop und Lederhosen“: Der Film blättert durch die Hochglanz-Ansichten von Fernsehturm, Monopteros, Zugspitze, Seppelhüten, BMW-Roboter, Originale und Urgesteine. Haindling hat die Musik geliefert, passender wäre die Bayernhymne gewesen. Der Trailer hat mir gelangt, das Grauen hat jetzt einen Namen.
Dunja Bialas
Danke für die Warnung vor „Cosmopolis“ – habe spontan beschlossen, meinen bestehenden Zweifeln nachzugeben und Zeit/Geld für besseres zu sparen. Nachdem ich mich vor kurzem über die „Bayernlastigkeit“ des Films „Deutschland von oben“ geärgert habe, kann ich auch auf Herrn Vilsmaier verzichten.