Ein Heuschreck hatte sich den ganzen Abend hindurch im Ballsaal lustig gemacht, mit Sehen und Gesehenwerden die Zeit verzehrt, ist an Buffet und Stehtisch herumgehupft und hat im allgemeinen Lästern über den Eröffnungsfilm sein Eröffnungsfest zugebracht; unterdessen aber hat der emsige Schlockspecht mit sonderm Fleiß die Biere zusammengetragen und sich für die Zeit nach Ende der Freigetränke bestens proviantiert, auch derenthalben keine einzige Peinlichkeit verschont. Wie nun die frühe, trockene Stunde des Einuhrläutens herzugekommen und der Schankwart die Weinflaschen verkorkte, die Zapfhähne gänzlich zudrehte, es sei denn man löhne ihm, da hat der Schlockspecht seine Lebensmittel in allem Contento genossen; der Heuschreck aber ist vom Durst über die Maßen geplagt worden, also zwar, dass er musste betteln gehen. Wie er nun beim Schlockspecht ans Tischlein gescharrt kam und um ein Almosen gebeten und meinte „Die trinkt Ihr doch nicht alle?“, da fragte der Schluckspecht: „Wie hast du den Abend zugebracht, dass du anjetzo in solches Elend geraten?“ – „Die mehrste Zeit,“ sagte er, „mit Sehen und Gesehenwerden. Und Lästern. Und Singen und Pfeifen.“- „So!“ sagte der Schlockspecht; „so bist du gar ein saubrer Gesell! Hast du vor ein Uhr können Lästern und Pfeifen, so tu anjetzo nach ein Uhr tanzen und leide darneben gleichwohl Durst, oder trink Weißbier, was es aus gutem Grund als einziges noch umsonst gibt; denn das Faulenzen bringt kein Helles ins Haus.“ – „Das Tanzen kost aber €10 Eintritt, und es tanzt trotzdem keiner. Und da Weißbier mag ich nicht!“, klagte da bitterlich der Heuschreck.
Der Schlockspecht aber kannte kein Erbarmen, und so musste der arme Heuschreck Weißbier trinken, und es ging ihm gar herb ein.
Der Schlockspecht aber trank dann auch noch zwei Weißbier, weil es war eh schon wurscht.