FFM 2018: It’s a Mad, Mad, Mad, Mad Madsen World

Wir haben den unbestreitbaren Höhepunkt des Filmfests 2016 nicht vergessen: Den überraschenden, sehr spontan und eher dezent angekündigten Besuch von Michael Madsen. Zugleich einer der coolsten und menschlichsten Momente der Filmfest-Geschichte.
Anscheinend hat aber das Filmfest eine gewisse Amnesie entwickelt bezüglich der uns damals in der Euphorie mündlich mehr oder minder versprochenen Einladung Madsens mit größerem Vorlauf, zu einer Lyrik-Lesung. (Ja, Michael Madsen hat Gedichtbände veröffentlicht…)
Daran, dass Madsen keinen Film mitbringen könnte, den er bei der Gelegenheit promoten dürfte, kann es eher nicht liegen. Wir haben mal nachgeschaut – seit 2016 hat er gut 50 Projekte abgedreht. (Weshalb wir auch schweren Herzens einsehen, dass eine echte Retro etwas zuviel verlangt wäre.)

Wir erwähnen das hier nur nochmal, weil die Tradition des versteckten Madsens durchaus noch weiterzuwirken scheint auf dem Filmfest. Und wir haben ihn diesmal schon gefunden!
Ihnen, liebe Leserschaft, wollen wir die Freude am Suchspiel nicht verderben. Ihnen aber gern mit einem kleinen Hinweis dabei helfen:

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Hint: Udo weiß, wo Michael ist!

Anna Edelmann & Thomas Willmann

 

FFM 2018: Kurzes Glück

Einen frühen filmischen Höhepunkt hat das Festival bereits. Es ist ein sich narrativen Konventionen verweigerndes Erstlingswerk, dessen vielversprechende Macher durchaus die ästhetischen Einflüsse einer gewissen Schule durchscheinen lässt. (Genauer gesagt der Grundschule an der Herrnstraße.)
Zugegeben: Anfangs hätten wir diesem Film die angemessene Würdigung beinahe verweigert und ihn abgetan als eine zu ausgestellt possierliche Demonstration junger Kreativität.
Bis…
Ja: Bis.
Wir würden nicht drauf wetten, dass uns im Rest des Programms ein größerer Moment erwartet. Und wenn das Filmfest schlau ist, dann druckt es „Ich bin der beste Fährtenleser unter den Elektrozebras“ auf T-Shirts. (Oder, hallo Sponsoren, Umhängetaschen…)
Jedenfalls: Wir hoffen auf ausreichende Klickzahlen für eine Elektrozebra-Trilogie!
Anna Edelmann & Thomas Willmann

 

FFM 2018: Småleinwand

Wettertechnisch hat sich das Filmfest bei der Goodie-Bag diesmal abgesichert: Nachdem wir die letzten Jahre mit Sonnenbrillen reichlich versorgt wurden, findet sich diesmal einerseits ein Fächer. (In sommerlich überhitzten Kinos tatsächlich auch ein bisserl praktischer als Sonnenbrillen.) Und andererseits ein mysteriöser, billiardkugelgroßer Hofbräu-Ball aus Hartplastik.

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Ein Hofbräu-Ball. Rund.

Wo wir zunächst ebenfalls dachten: Ach, sowas von praktisch! Dem wir dann aber, Adventure Game-erfahren wie wir sind, nach längerem Hirnen, Schrauben und Inanspruchnahme von Hints mittels „OPEN Hofbräu-Ball“ ein Regencape entwinden konnten.

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Praktisch: Mit dem Ball kann man so machen!

Egal in welche Richtung sich das Festival-Wetter nun tatsächlich wendet, bleibt aber die Schale des Hofbräu-Ü-Eis. Und da hätten wir einen mit einem Aufruf an alle KollegInnen verbundenen Vorschlag: Im Atelier 2 befindet sich doch direkt vor der Leinwand diese kleine… Umzäunung. Oder: Dieses… Becken? Wenn wir da nun alle unsere Hofbräu-Kugeln abliefern und -legen würden? Gäbe das nicht bald das schönste weiß-blaue Bällebad?!
Und würde uns das nicht alle darüber hinwegtrösten, dass uns in den Pressevorführungen doch wieder hauptsächlich nur Neue Deutsche Filme aufgenötigt werden sollen? Vielleicht ließe sich so verhindern, dass es es dann wieder heißt: „Die kleine Anna und der kleine Thomas möchten bitte aus dem Kino abgeholt werden.“

Anna Edelmann & Thomas Willmann

Filmfest München 2018: Zurückblätternd in die Zukunft

Es sind die einfachen Dinge. Ist ja schön und gut, wenn das Filmfest München kurz vor Start für die Zukunft eine freistaatliche Etaterhöhung um €3 Mio. ankündigt, und was von „Medienfestival“, „Augmented Reality“ und „Branchen-Networking“ blubbert. Mei, schau mer mal…
Was für uns erstmal einen Riesenschritt hinaus aus der Vergangenheit darstellt, ist ein lang ersehntes Update der Legacy UI: Endlich, endlich, endlich finden sich im Time Table des gedruckten Filmfest Magazins zu den Filmtiteln die zugehörigen Seitenzahlen zur ausführlicheren Beschreibung. Nie mehr erst hinten in den Index und dann wieder vor ins Heft blättern müssen! Allahu akbar!

Apropos Söder… Wenn er wirklich der Berlinale den Rang ablaufen will, und wie ein typischer Duodezfürst glaubt, dass „Irgendwas mit Multimedia…“ der Weg dazu sei, dann möchten wir doch bitteschön als Erstes eine Überarbeitung der Filmfest App nach preußischem Vorbild.
Im Norden geht man nicht so barock verschwenderisch mit dem Datenvolumen der Nutzer um. Wobei uns gar nicht mal am allermeisten die verschwendeten Megabyte wurmen daran, dass die Münchner App bei jedem Seitenaufbau alle Daten aufs Neue aus dem Äther saugt – was selbst unter optimalen WLAN-Bedingungen meist merklich länger dauert, als das Magazin aus der Tasche zu kramen, nach dem Extrazettel mit Pressevorstellungen zu fischen und analog nachzublättern. Sondern dass sie dadurch bei schlechtem Empfang quälend langsam bis komplett unbrauchbar wird. Schlechten Empfang, wie man ihn z.B. an Orten wie Kinoeingangsbereichen, Kinofoyers, Kinosälen gerne einmal findet – oder auch in der ein oder anderen Hochschule für Fernsehen und Film (räusper, München…).

 

FFMOffline

Programmplanung in der HFF. (Abb. ähnlich)

 

Das Zauberwort zur Vernetzung von Filmfreunden im Meatspace – da sie geschwind ihr weiteres Tages-Programm nachschauen und sich zur rechten Zeit im richtigen Film einfinden konnten: Offline Modus!

Anna Edelmann & Thomas Willmann