FFM 2018: It’s a Mad, Mad, Mad Amanda World

Wir würden nie an den Fährtenleserqualitäten von Ihnen und Ihrem Elektrozebra zweifeln, liebe Leserschaft. Und gehen freilich davon aus, dass sie den versteckten Michael Madsen aufgestöbert haben. Aber nur um sicher zu gehen, dass wir alle den gleichen gefunden haben, hier unsere Auflösung:

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Gell, jetzt sehen Sie ihn auch?! (Links unten.)

Das Filmfest aber hat dann doch noch einen draufgesetzt: Nur weil Madsen nicht live da war, heißt das nicht, dass wir ganz ohne wunderbaren Auftritt eines coolen Tarantino-Alumnus im Carl-Amery-Saal (vormals: Vortragssaal der Bibliothek) auskommen mussten. Diesmal mit deutlich mehr Vorwarnung, aber doch im eher überschaubaren Kreis von Kennern & Liebhabern.
Amanda Plummer war’s, die uns da verzückte. Nicht im klassischen Interview, sondern in einem offenen Gespräch mit Regisseur Linus de Paoli (bei dem de Paoli 80% des Texts und Plummer 80% der Präsenz hatte), ohne Videoaufzeichnung, ohne großes Festivalgedöns drumrum. Plummer zieht, sobald sie auf der Bühne ist, die Schuhe aus, kauert und kuschelt sich auf den Stuhl, schlürft einen Kaffee – es ist so nah an Wohnzimmer, wie man in dem garstig unpersönlichen Mehrzwecksälchen kommt.
Plummer wirkt wie eine anarchische Fee – ein fragiles Wesen, nicht ganz von dieser Welt, das in unsere Realität geflattert ist, um daselbst ein bisserl mit der Schrotflinte aufzumischen. Es ist, ohne übertrieben viel Worte, ein unglaublich energetisierendes Plädoyer für Kunst als disruptive Kraft, und irgendwie fürs Menschsein allgemein.
Einer dieser überraschenden Nachmittage, für die man das Filmfest München dann doch immer wieder liebt.

Anna Edelmann & Thomas Willmann

FFM 2018: Småleinwand 2

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das mit dem (Hofbräu-)Bällebad im Atelier 2 war fei durchaus ernst gemeint.
Also nur zu, bringt sie herbei! Da geht noch was!

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Ein Anfang.

Anna Edelmann & Thomas Willmann

FFM 2018: Kurzkritik LEAVE NO TRACE – Trau, schau, wem!

Es gibt mehrere Momente in LEAVE NO TRACE, wo jemand durchaus nachvollziehbare Zweifel hat an der Geschichte, die ein fremder Mensch auftischt. Dann aber, nach kurzem Abwägen, einfach vertraut. Und nie bestraft der Film dieses Vertrauen.

Das ist nicht selbstverständlich bei einem Film, der in einem Milieu von Versehrten, Abgehängten, Aussteigern spielt. Da liegt oft die Versuchung eines sozialpornographischen Kinos nahe, das sich insgeheim weidet daran, wie schlimm alles ist.
Doch wie schon WINTER’S BONE heischt auch Debra Graniks neues Werk nicht nach Emotionen, will Empathie nicht durch lautstarkes Drama, äußeren Aufruhr erzwingen. LEAVE NO TRACE muss nicht andauernd die Narben blutig kratzen, um spüren zu lassen, wie tief die Wunden sitzen. Es wird in der Alltagsbeobachtung mehr als klar, dass der Irakkriegs-Veteran Will (Ben Foster) ein fundamental versehrter Mensch ist, der nicht mehr sesshaft werden kann, der rastlos flieht vor allen völlig wohlmeinenden staatlichen Therapieangeboten, aller Zivilisation. Der so etwas wie Sicherheit nur noch fühlen kann, wenn er tief in den Wäldern verschwindet, unsichtbar für die Gesellschaft, die Autoritäten. Und dass seine Teenager-Tochter (Thomasin Harcourt McKenzie) durchaus Liebe für ihren Vater empfindet, dass sie nicht rein als Geisel in diesem Leben mitgefangen ist – dass es aber auch nicht wirklich ihr Leben ist, da sie nicht die gleichen Wunden teilt.
Was für eine komplexe Gefühlslage das ist, macht LEAVE NO TRACE in jedem Augenblick, jeder Handlung, jeder Reaktion greifbar. Ganz selten nur spricht jemand einen der wunden Punkte wirklich aus – und wenn, dann geschieht es ruhig, und in lediglich einem Satz. Und das genügt, um einen als Publikum emotional zu zerstören.

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Granik hat eine unerschöpfliche Neugier auf Menschen, und eine enorme, zutiefst humane Offenheit. Sie denunziert niemanden, schenkt immer zuerst Vertrauen – keineswegs auf naive Art, sondern aus einer reifen Überzeugung, dass das Schlechte (außer in Ausnahmefällen) nicht im Individuum sitzt, sondern im System.
Granik kann ältliche, korpulente Damen zeigen, die in ihrer Kirche in selbstgebastelten Glitzeroutfits frommen Ausdruckstanz mit Tücherschwenken aufführen – und es ernst nehmen, weil diese Frauenes ernst nehmen. Ohne sich darüber lustig zu machen – aber ebenso, ohne deshalb den Glauben dahinter teilen zu müssen.
Was Debra Granik beherrscht, ist vielleicht die höchste Kunst im Kino überhaupt: Das Ego zurücknehmen und den Blick vorurteilslos wirklich frei zu bekommen für Menschen; nicht permanent die eigene Meinung zu inszenieren, sondern zunächst wirklich hinzuschauen. Und dabei dennoch stets einen Standpunkt erkennen zu lassen, eine Weltsicht – die aber so gefestigt ist, dass sie sich nie auf-, vordrängen müssen.

Gerade das macht ihre Filme letztlich viel politischer, und politisch bedeutsamer, als alles, was sich gemeinhin das Politische groß auf die Fahnen schreibt. Die Ecken und Nischen von Oregon, die LEAVE NO TRACE zeigt, gehören wohl zu „Trump Country“, und jedenfalls portraitiert sie jene „Abgehängten“, deren Unmut der Nährboden für Rechtsnationalismus sei. Doch Granik macht diese ganze fundamentale Trennung in zwei Lager, in links und rechts nicht mit, die derzeit die gesamte US-Kultur durch- und verseucht. Sie zeigt schlicht Menschen, bei denen sich der Druck des gesamten Systems am untersten Punkt sammelt. Die darauf aber nicht mit Zorn reagieren, sondern mit Solidarität untereinander – Menschen, die sich eine Parallelwelt, ein Parallelsystem zu schaffen suchen, das der Sache nach deutlich näher am Sozialismus denn am Neoliberalismus ist.
Einen stärkeren, dringender benötigten Film über die heutigen USA dürfte weder das restliche Filmfest, noch das restliche Kinojahr parat haben.

Es tut verdammt weh, wenn am Ende das Eingeständnis steht, dass manchen im Innersten Verletzten beim besten Willen nicht zu helfen ist, sie nicht zurückzuholen sind in die Gemeinschaft. Aber bei Granik ist auch das verbunden mit der Hoffnung, dass man sie ihren eigenen Weg gehen lassen kann, so bitter und einsam der ist – und ihnen vertrauen, wenn sie sagen, dass es für sie der einzig gangbare ist.

Anna Edelmann & Thomas Willmann

FFM 2018: Kurzkritik JULIET, NAKED

Es ist relativ eindeutig, welche Art von Film JULIET, NAKED sein möchte: Eine harmlose, britische Wohlfühl-RomCom, in der alles nett, niedlich und ein bisserl dekorativ verschroben ist. Er hätte freilich jedes Recht dazu – es wird nur halt leider schwierig, wenn er dazu permanent vor den Figuren und der Geschichte fliehen muss, die er eigentlich erzählt.

Es geht um Menschen, die Jahrzehnte ihres Lebens vertrödelt, vergeudet haben: Der Musik-Nerd Duncan an seine obsessive Verehrung des eher obskuren Singer-Songwriters Tucker Crowe. Annie an ihre Provinzexistenz, ihren Provinzjob, die (ihrerseits mittlerweile ungewollt) kinderlose Beziehung zu Duncan. Und Tucker Crowe selbst an eine lange, musikalisch komplett unproduktive Phase des Rumlungerns, die vor allem ein Versuch war, sich in seine Rolle als Vater diverser Kinder aus diversen Ehen und Affären zu finden (oder ihr zu entkommen).

Man kann sowas ja durchaus auf komödiantische Weise erzählen – aber echter Humor, Komik entsteht aus der entsprechenden Sicht auf Verletzungen; nicht daraus, dass man die Verletzung zu ignorieren,völlig wegzuwischen versucht.
Es tut sich in Jesse Peretz‘ Film (nach einer Vorlage von Nick Hornby) schnell eine seltsame Kluft auf zwischen dem, was die Figuren über sich selbst reden, und dem, was der ganze dauerversöhnliche, wohlig lächelnde Tonfall einem mitzufühlen gestattet. Und, oh, wieviel die Figuren über sich selbst reden! JULIET, NAKED ist einer dieser zu Tode ausbuchstabierten, manisch abgedichteten Filme, wo alle permanent so erschöpfend wie unzweideutig Auskunft geben müssen darüber, was sie grade empfinden und wollen, und warum – und wenn’s der Dialog nicht hergibt, dann halt im Voice Over. Nie darf dabei hinter den Worten noch eine zweite Ebene lauern, nie darf mal einfach nur ein Blick, eine Geste alles verraten. Obwohl die Besetzung – Ethan Hawke, Rose Byrne, Chris O’Dowd – das doch absolut hergäbe, wenn die Regie sie nur spielen ließe.

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Never meet your idols…

Nun scheint aber der Film selbst seltsamerweise derjenige, der am wenigsten zuhört, wie bitter das eigentlich ist, was die Charaktere da von sich geben – und der somit auch unfähig ist, dazu wirklich Stellung zu beziehen. Er entscheidet sich nie, ob Duncan nun ein im Grunde doch liebenswerter Honk ist, oder ein unerträglicher, unreifer Narzisst. Er realisiert nie, wie sehr man Annie für ihre schweig- und duldsame Unerfülltheit mitunter wachwatschen möchte. Er trauert nie um Crowes vergeudetes Talent.

Eine der wenigen lebendigen Szene ist ein Aufeinandertreffen von Duncan und seinem Idol Tucker Crowe, welcher das Album, das Duncan alles bedeutet, als belanglosen „Bullshit“ abzutun versucht. Da geht es dann einmal ganz kurz wirklich um Kunst, und wie sie einen im Tiefsten berühren kann, und ob sie die künstlernden Menschen zu etwas verpflichtet. JULIET, NAKED lässt dieses Thema daraufhin freilich prompt verschwinden. Vielleicht ist ihm insgeheim ja doch peinlich, wie weit er selbst von irgendeiner derartigen Kunst entfernt ist.

Thomas Willmann

FFM 2018: Mitmachpack zum Nachtarock

Ein Lieblingsspiel des diesjährigen Filmfests scheint der Nachtarock zu sein. Als Münchner Cineasten freut’s uns, dass man hier quasi nochmal den Cannes Wettbewerb neu verhandelt bekommt. Zwiespältiger rührt uns hingegen die Trotzreaktion auf den Berlinale Wettbewerb an.
Wir haben ja durchaus grundsätzliche Sympathie für Filmemacher, die extra Felder mit bestimmten Weizensorten anpflanzen und ganze Tankstellen in die Landschaft bauen lassen, weil in ganz Süddeutschland keine reale Location die genauen Anforderungen erfüllt. Und gewiss war die Berlinale keine dankbare Bühne für Philip Grönings MEIN BRUDER HEISST ROBERT UND IST EIN IDIOT. Man kann den schon durchaus nochmal zur Diskussion stellen.
Andererseits gehören wir ehrlich gesagt auch zur großen Menge der Kinoverlasser – wir haben bei diesem Film über „Zeit“ nach zwei Stunden beschlossen, ihm nicht noch eine weitere zu geben. Und würden aufrichtig die Ansicht verteidigen, dass es sich um keinen zu radikalen Kunstskandal handelte, sondern schlicht um ein leider misslungenes Experiment, das sich an seiner Prätention arg verhoben hat.

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Huhu, Zeit!

Wie gesagt: Zweiter Blick darauf, redliche Ehrenrettung, andere Kontextualisierung – kein Problem. Aber wir haben die Befürchtung, dass eine Gröning Hommage, große Gala-Vorstellung im Gloria, fünf Seiten Vorwärtsverteidigung im Magazin den Film mit einem erzwungenen Anspruch von „Verkanntes Meisterwerk!“ überfrachten, der ihn wieder nicht ins vorteilhafteste Licht rückt.
Jedenfalls möchten wir verhindern, dass die artechock Leserschaft ähnlich unvorbereitet wie wir in diesen Film gerät. Und haben ihnen hier mal ein Audience Participation Päcklein zusammengestellt:

8 Bierflaschen (voll, pro Person)
1 Buch „Abiturwissen Ethik für die Oberstufe“ – alternativ „Sophies Welt“
1 leere, zerbrochene Bierflasche (die nie wieder heil wird – cf. Kaffeetasse, A SHORT HISTORY OF TIME)
1 roter Lippenstift (nicht den teuren!)
1 Zorg (aus dem Ü-Ei, selten!)
1 Wasserpistole
1 Kondom (bei Inzest soooo wichtig!)
1 Uhr (Was ist Zeit? Dauert’s noch lang?)

Anna Edelmann & Thomas Willmann

FFM 2018: Natürliche Macht kommt von Innen

Wir waren’s wirklich nicht, die angefangen haben mit dem „Der Berlinale den Rang ablaufen“-Schmarrn. Aber wo diese Schnapsidee nunmal in die Welt posaunt wurde, fällt’s schwer, das Münchner Filmfest dieses Jahr nicht immer wieder daraufhin wahrzunehmen, warum dieser Konkurrenzgedanke nicht nur arg unrealistisch ist. Sondern gar nicht erst wünschenswert.
Die Berlinale in ihrer aktuellen Inkarnation leidet ja schwer an ihren schizophrenen Bemühungen, einerseits internationalen Glamour zu inszenieren, andererseits sich als ach so politisches Festival zu geben. Und daran, dass sie beides nicht so richtig hinbekommt, dass beides gezwungen und verkrampft wirkt, dass sie nur Werbebühne für Hollywoods B-Ware schafft, und Showcase für zahlreiche mittelmäßige Filme, die aufgrund ihres Themas und nicht der künstlerischen Kraft für bedeutsam erklärt werden.

Das Filmfest München hat (bisher) solche Ansprüche nicht. Und kann sich deutlich entspannter auf Kernqualitäten konzentrieren. Da sieht Glamour und Politik dann so aus: Die diesjährige Glamour-Beauftragte Emma Thompson (oder neuerdings korrekter: Dame Emma Thompson) kommt zum Publikumsgespräch in die Black Box. Die Schaulust und Autogrammhatz draußen am Roten Teppich hält sich in überschaubaren Grenzen. Und die Frau, die dann mit herzlichsten Ovationen im vollen Saal empfangen wird, läuft nicht als Star, als Diva auf.
Was sie offenbart, das ist die integere Bescheidenheit der wahren Großen: Sie hat’s nicht nötig, sich aufzuplustern. Weil sie weiß, wer sie ist, was sie kann, was sie geleistet hat, und was das wert ist. Dame Emma hat den wahren Adel von Menschen, die sich eben nicht größer machen müssen als sie sind, weil sie sich innerlich insgeheim so klein fühlen.

 

Das Podiumsgespräch wird dann von selbst sehr schnell und sehr zwanglos politisch. Eigentlich geht es zunächst nur drum, wie Thompson den Mut fand, als Schauspielerin auch Drehbücher zu schreiben. Aber damit ist man dann halt gleich auch bei Machtstrukturen im Filmgeschäft – und damit unweigerlich bei dem erheblichen Unterschied, den es da für Männer und Frauen gibt.
Moderatorin Susan Vahabzadeh ist klug genug, das Gespräch nicht in vorbereitete Bahnen zurück zu zwingen. Thompson nutzt den Auftritt keine Sekunde, um einen neuen Film zu bewerben. Sondern sie spricht aus sehr persönlicher Sicht und Erfahrung über Feminismus, als begleitende und prägende Kraft in ihrem Leben. Es ist ein zugleich sehr engagiertes und menschliches, warmes Plädoyer. Man hat ganz entschieden das Gefühl, dass Thompson ehrlich interessiert wäre, in einen Dialog mit dem Publikum zu treten; dass sie kurz davor ist sich zu uns runterzusetzen, um sich wirklich auszutauschen.
Und es ist dann das erste Mal, dass wir miterleben, dass ein Stargast mindestens so ernsthaft überrascht und entsetzt wie das Publikum ist, dass das Gespräch so bald schon wieder ein Ende finden muss.

Zur Macht gefragt, die Thompson in der Rolle als Regisseurin genießt, geht sie ins Grundsätzliche: Wahre Macht (man könnte vielleicht besser sagen: Autorität) sei keine, die auftrumpft, die sich ausstellt; die sich darüber definiert, dass sie sich über andere erhebt und andere niederhält.
Und komisch: Irgendwie mussten wir dabei schon wieder an plusternde Kleinfürstlein denken, die sich einen eitlen Roten Teppich zum Schaulaufen erzwingen und erkaufen wollen…

Anna Edelmann & Thomas Willmann

FFM 2018: Kurzkritik YUNG – Die Redundanz des Rauschs

Sie haben das alles im Griff, behaupten sie. Auch wenn es manchmal vielleicht nicht mehr danach aussieht.
Und das ist die nicht zu unterschätzende Qualität von YUNG: Dass er den jungen Frauen, die er portraitiert, erstmal zumindest die Möglichkeit zugesteht, dass sie damit recht haben. Dass trotz eines Dauerkreislaufs von Party, Drogen, Webcam-Anschaffe, Dealen, mehr Party, mehr Drogen diese Berliner Abiturientinnen mündig genug sind, ihre Abstürze zu kontrollieren.
Henning Gronkowskys Film hat weder moralisierendes Drama nötig, noch tappt er in die „So cool! So krass, ey!“-Falle. Er behält ein Gefühl dafür, dass das alles für die meisten wohl wirklich nur eine Phase ist. Und auch der vermeintliche Exzess eine recht kleinbürgerliche Angelegenheit.

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Partyarbeit-Pendlerinnen

Es fällt ihm mitunter allerdings schwer, von der Redundanz des Rauschs zu erzählen, ohne selbst redundant zu werden. Eine auf diversen Ebenen fragwürdige Vergewaltigungsszene hätte er sich schlicht sparen können. Und leider kommt der Moment, wo die lesbischen Sexszenen wirklich nichts mehr erzählen, sondern offensichtlich einzig dazu dienen, die Schaulust des Regisseurs zu befriedigen. Was nach Verrat jenes Vertrauens mieft, welches ihm die jungen Darstellerinnen entgegengebracht haben.
Schade für einen Film, der sonst weitgehend durchaus die richtige Distanz bewahren kann. Und der sich dann den einen Blick aus der Teenager-Filterblase für genau den richtigen Zeitpunkt aufspart.

Anna Edelmann & Thomas Willmann